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5-Punkte-Programm der BSO zur Prävention sexualisierter Gewalt im Sport

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5-Punkte-Programm der BSO zur Prävention sexualisierter Gewalt im Sport

Der Österreichische Sport nimmt seine Verantwortung für den Schutz der Menschen, besonders dabei der Kinder und Jugendlichen, in den Sportvereinen und Sportverbänden ernst. Die in den letzten Jahren öffentlich breit diskutierten Fälle von erwiesenem und möglichem Missbrauch zeigen deutlich, dass mit den Maßnahmen zu „Respekt und Sicherheit im Sport“ in Österreich äußerst notwendige Maßnahmen gesetzt werden.

Das im November 2017 ausgearbeitet und im Jänner 2018 spezifizierte 5-Punkte-Programm zur Prävention von Missbrauch im Sport unterstützt die Verankerung von Präventionsmaßnahmen in der täglichen Arbeit der Sportorganisationen. Der Rückblick auf die Umsetzung des 5-Punkte-Programms im Jahr 2018 zeigt die Notwendigkeit, seitens der BSO zusätzlich zu den Maßnahmen von 100% Sport Schritte zu setzen, um die Mitgliedsverbände bei der Implementierung von Präventionsmaßnahmen zu unterstützen:

  • Ziel: 100 geschulte Ansprechpersonen im Sport.
    Umsetzung 2018: 215 TeilnehmerInnen besuchten die von der BSO und 100% Sport angebotenen 18 Schulungen.
  • Ziel: 67 Aufklärungs- und Infotermine in den Vorstandssitzungen der Bundesverbände.
    Umsetzung 2018: 46 der 67 Mitgliedsverbände wurden von der BSO besucht und über die Ausgangslage, die Bedrohungspotenziale und die möglichen Maßnahmen informiert. Materialien und Unterlagen wurden allen Verbänden zur Verfügung gestellt.
  • Ziel: Empfehlung der Einholung von Strafregisterbescheinigungen für SportbetreuerInnen.
    Umsetzung 2018: Die Empfehlung wurde im Sinne der DSGVO ausgearbeitet. 37 Verbände haben zusätzlich zu teilweise bestehenden Präventionsmaßnahmen Richtlinien o. ä. implementiert. Eine entsprechende Beispielliste wird geführt.
  • Ziel: Fortbildungsprogramm für die Vereinsebene in jedem Bundesland.
    Umsetzung 2018: Die BSO bot Workshops für Sport-FunktionärInnen in allen Bundesländern an. Darüber hinaus wurden über 100% Sport MultiplikatorInnen und ReferentInnen geschult.
  • Ziel: Vernetzung mit externen ExpertInnen zum Opferschutz.
    Umsetzung 2018: Die BSO arbeitet eng mit 100% Sport zusammen, gemeinsam fanden zwei Round-Table-Gespräche mit Opferschutzorganisationen statt. Die BSO hat eine Kooperation mit dem Kinderschutzzentrum „die möwe“ geschlossen.

 

Für das Jahr 2019 wurde das 5-Punkte-Programm zur Prävention sexualisierter Gewalt weiterentwickelt:

  • Die Mitgliedsverbände der BSO werden im Rahmen ihres Mitgliedschaftsverhältnisses zum österreichischen Sport über die Ausgangslage, die Bedrohungspotenziale und die möglichen Maßnahmen informiert, um offen und sachlich diskutieren zu können. Dazu werden externe ExpertInnen in die Führungsgremien der Bundesverbände entsandt, regelmäßig im BSO-Mitglieder-Jour Fixe über das Thema informiert und bei Bedarf andere Kommunikationswege der BSO zu ihren Mitgliedern genutzt (Aussendungen, Newsletter, Versammlungen).
  • Die Verbände werden bei der Umsetzung der empfohlenen Maßnahmen (wie Einholung Strafregisterbescheinigung Kinder- und Jugendfürsorge, Implementierung Ehrenkodex bzw. Verhaltensleitfaden, Aufnahme entsprechender Hinweise in das Statut, Einsatz von Vertrauenspersonen und MultiplikatorInnen, Umsetzung von Kommunikationsmaßnahmen, Zusammenarbeit mit externen Einrichtungen) weiter unterstützt. Eine Beispielliste wird geführt. Beratungen zu PSG-Maßnahmen können auch im Rahmen von BSO-Serviceplus abgerechnet werden.
  • Das Netzwerk an geschulten Vertrauenspersonen wird weiter ausgebaut. Die BSO führt ihr Fortbildungsprogramm zu „Respekt & Sicherheit im Sportverein“ weiter und integriert das Thema in andere Module des Sportverein-Management Zertifikatskurses. Schulungen für MultiplikatorInnen und ReferentInnen finden in Zusammenarbeit mit dem Verein 100% Sport statt. In jedem Mitgliedsverband soll zumindest eine geschulte Person als interne Ansprechperson für Präventionsmaßnahmen und Krisenbewältigung vorhanden sein.
  • Als zweite Säule neben der innerverbandlichen Präventionsarbeit verstärkt die BSO die Kooperation mit externen Fachinstitutionen. Die Vernetzung mit 100% Sport und dem Kinderschutzzentrum „die möwe“ wird fortgeführt. Eine Kooperationsvereinbarung mit „die möwe“ wird geschlossen; „die möwe“ steht damit auch den Mitgliedsverbänden der BSO als externe ExpertInnenorganisation zur Verfügung. Die Abstimmung mit den Opferschutzeinrichtungen (Round Tables) übernimmt ab Jänner 2019 der Verein 100% Sport.
  • Bis Ende 2019 werden Handlungsempfehlungen für TrainerInnen in Zusammenarbeit mit 100% Sport, „die möwe“, weiteren ExpertInneneinrichtungen sowie Personen aus dem Feld (ÜbungsleiterInnen, InstruktorInnen, TrainerInnen) ausgearbeitet und zur Verfügung gestellt.

 

Weitere Informationen: www.bso.or.at/praevention

 

Quelle: Österreichische Bundes-Sportorganisation (BSO) – www.bso.or.at



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